Seekajak Intensivkurs
an der Ostsee
Bericht von Hans Handschuch
Was uns an die Ostsee lockte waren eigentlich die
tollen Valley-Boote, die man da ausprobieren konnte.
Wenn man einen Kurs belegte, konnte man sogar ein ganzes
Wochenende lang testen. Also machen wir mal einen Einführungskurs,
dachten wir, wir haben zwar schon einen für die Nordsee
gemacht, aber es kann ja nicht schaden, wenn man sich
das alles nebenbei noch mal mit anhört. (Genauer gesagt,
hatten wir uns in einem Seminargebäude in der Nähe der
Nordsee den Hintern platt gesessen und nur zwei Stunden
im Hallenbad (!) geübt)
Geschadet hat der neue Kurs tatsächlich nicht. Ganz
im Gegenteil!
Also erstens haben wir sehr viel Neues über Ausrüstung,
Wetter und Sicherheit gelernt. Zweitens gab es
enorm viel Praxis auf dem Meer. So viel Praxis, dass
uns manchmal die Finger brannten und der Akku auf Notstrom
umschaltete.
Im Ernst! Wir haben unglaublich viel dazu gelernt.
Peter Nicolai, der uns für die drei Tage in Rosenhagen
betreute, schaffte es, dass alle acht Leute in der recht
unterschiedlich erfahrenen Gruppe, jeder auf seine Weise
riesige Fortschritte machen konnte. Das geht bei acht
Leuten natürlich auch besser als bei dreißig. Von einer
anfangs unsicheren Teilnehmerin, die beim ersten Mal
auf dem großen Wasser einen echten Angstschock erlebte,
bis hin zum erfahrenen Grönland-Kajak Experten, hat
Peter jeden von uns auf seinem persönlichen Leistungstand
abgeholt und uns unglaublich weit weiter geholfen.
Einen riesen Spaß hatten wir noch dazu! Brandungswellen
Surfen war natürlich am Ende der absolute Hit. Vielen
Dank in diesem Zusammenhang übrigens noch mal ausdrücklich
an Petrus, der sich trotz aller Sturmwarnungen im Wetterbericht
ganz genau an unseren Trainingsplan gehalten hat. Nur
etwas höher hätte die Brandung ruhig sein können. Meinten
wir. Aber so sind die Paddler, erst die Hosen voll vor
Angst und dann nicht genug bekommen können.
Die Ausbildung ist nach den Regeln der Salzwasserunion
(SAU) und damit nach den englischen Sea Proficiency
Regeln ausgerichtet. Da muss man einfach eingestehen:
die sorgen für Qualifikation und Sicherheit. Zum Beispiel
macht der Ausbildungplan unmissverständlich klar: Nach
dem ersten Einführungskurs gehörst Du noch lange nicht
aufs Meer. Erst folgt ein Aufbaukurs im Tidenbereich
und danach noch ein Lehrgang auf der Nordsee.
Das ist um ein Vielfaches sorgfältiger und qualifizierter
als was von anderen Seiten angeboten wird.
Doch auch wer nicht auf direktem Wege auf die Nordsee
will, kann hier viel nützliches Lernen (und, wie gesagt,
gute Boote testen und viel Spaß haben). Man kann sich
nach dieser Ausbildung viel sicherer auf größere Seen
wagen und weiß sich und anderen zu helfen. Auch kann
man schon an geführten Fahrten auf der Ostsee teilnehmen.
Ich weiß ja, dass jetzt einige Leser auf ihre langen,
eigenständigen Fahrten auf dem Meer verweisen würden,
die sie ganz ohne formale Ausbildung gewagt und bestanden
haben. Nur wissen wir ja alle, dass es jedem frei steht,
sich mittels eines Kajaks auf jedem beliebigen Gewässer
dieser Welt in jede beliebige Gefahr zu bringen. Da
sollte man ruhig weiter erzählen, dass es diese tolle
Ausbildung gibt. Zudem fühlt man sich während dieser
Wochenenden so SAUwohl, dass man sie sich ruhig mal
gönnen sollte. Und, nicht zuletzt, eine gute Ausbildung
kann Leben retten!
Wir jedenfalls fahren wieder hin! Am liebsten mit
den selben Kursteilnehmern und mit dem selben Trainer.
info unter www.nanuk.de
Hans |