Text u. Photos : Andreas Thier Mälaren
2006_08
Natur und Kultur in einer Tour
Prolog
Wie groß ist ein Kajak im Westgrönland-Design ? Am
Westende des Mälarsees stapeln sich die Packsäcke. So
wird das nichts, - neue Einstellung. Die Packsäcke liegen
so neben den Booten wie sie darin gestaut werden sollen.
Das Problem bekommt eine gewisse Form, erinnert aber
immer noch an einen Guinessbuch Rekordversuch – Wie
passen 19 Studenten in einen VW-Käfer….?

Mälaren
‚Letztendlich passen alle rein und die Türen sind
geschlossen.’ Die Boote liegen, harmlos aussehend, am
Strand und verraten mit keinem Deut wie tief sie im
Wasser liegen werden. Die zu erwartende (noch)
geringere Windanfälligkeit ist immerhin ein Trost. Die
kleinen Wellen plätschern an das Ufer, der Himmel ist
wolkenlos und die Sonne lockt.Die Boote werden zu Wasser
gelassen und gleiten mit der ihnen eigenen Eleganz durch
ihr Element. Ein wohlig, wonniges Gefühl macht sich
breit. Wieder Unterwegs…

Der Mälaren oder auch Mälarsee erstreckt sich etwa
120 Kilometer westlich von Stockholm und ist mit 1.140
Quadratkilometern der drittgrößte See Schwedens. Er
dient als Trinkwasserreservoir für 1,3 Millionen Menschen.
Die mittlere Tiefe beträgt 10 Meter. Bis zum 10. Jahrhundert
galt der Mälaren als Ostseebucht. Durch die postglaziale
Landhebung wurde er allmählich von der Ostsee getrennt.
Die heutige Oberfläche des Sees liegt etwa 50 cm über
dem Meeresniveau. Norrström, Södertälje-Kanal, Hammarby
Schleuse und Slussen verbinden den See mit dem Meer.

Das Seeufer ist teilweise mit Wochenendhäusern bebaut.
Die unbebauten Gebiete überwiegen allerdings bei weitem
und prägen den Charakter des Sees. Für urban lebende
Menschen erweckt der See in jedem Fall den Eindruck
von entspannter Einsamkeit ohne zu ausgesetzt zu sein.
Zur abwechslungsreichen Schönheit des Sees tragen auch
die vielen Buchten, Inseln und Halbinseln bei.
Die Kajaks werden nach Osten ausgerichtet und die
Bugwellen plätschern lustig vor sich hin. Die Augen
versuchen sich an der Landschaft satt zu sehen. Immer
wieder zieren kleine bunte Holzhäuser das bewaldete
Ufer. Auf den Vordecks der beiden Boote befindet sich
der ‚Kartentisch’. Jetzt zeigt sich der praktische Nutzen,
auf dem einen Deck eine Übersichtskarte und auf dem
anderen Deck eine detaillierte Seekarte zu haben. So
malerisch die Seen- und Insellandschaft ist, so trügerisch
ist die Inselnavigation. Aus der Cockpitperspektive
heraus
sind die verschiedenen Inseln, Landzungen und Buchten
weitaus schwieriger voneinander zu trennen als es die
Karte glauben lässt. In die Karte eingezeichnete Kurse
oder eine ausgeprägte Navigationserfahrung führen dennoch
zum Ziel.

Die Uferbeschaffenheit ist von bewaldeten, runden,
abgeschliffenen (schärenartigen) Felsbuckeln geprägt.
Pausen- und Übernachtungspunkte sind zwar nicht zahlreich
aber letztendlich ausreichend auf jedem Abschnitt zu
finden. Vereinzelte öffentliche Badestellen weisen schmale
aber feine Sandstrände auf. Dort bestehen exzellente
Anlandemöglichkeiten. Oft gibt es dort auch einfache
Sanitäreinrichtungen .
Die kommenden Tage sind durch Sonnenschein und Starkwind,
natürlich aus Ost, charakterisiert. Der Mälaren zeigt
die Zähne, die Wellen sind steil und hoch. Manch ein
Pausenplatz hat das Potenzial zum Übernachtungsplatz
zu mutieren. Häufig schwächt der starke Wind jedoch
zum späten Nachmittag etwas ab. Somit können noch ein
paar Meilen zurückgelegt werden.
Opfergaben für ‚Njörd’ (nordischer Wind- und
Meeresgott…)

Der Verlust eines Schlafmattenbeutels sowie eines
Paddelshirts ist ebenso merkwürdig wie unerklärbar.
[In nahezu drei Touring-Jahrzehnten ist noch nie ein
Ausrüstungsteil verloren gegangen. – Na gut, Ok, das
Zeltgestänge des (für den Autor legendären) G66 Fjäll
Räven Zeltes bildet da eine gewisse Ausnahme. Aber das
ist eine ganz andere Geschichte….]Zurück zum Mälarsee.
Der Verlust ist nicht existenziell. Da er eh nicht geklärt
werden kann, wird er als Opfergabe für Njörd eingestuft.
Höchstwahrscheinlich hat er sich der Sachen mittels
einer starken Boe habhaft gemacht. In den Folgetagen
lässt der Starkwind dann tatsächlich nach !
Wetterwechsel
Die Großwetterlage ändert sich durchgreifend. Mitteleuropa
und Nordskandinavien stehen unter Hochdruckeinfluß.
Vom Atlantik kommende Tiefdruckgebiete ziehen über Südskandinavien
zwischen diese Hochdrucklagen.Das Ergebnis lautet Regen,
Gewitter und mäßiger Wind mit mehrfach am Tag wechselnden
Richtungen. Erst zum Ende der Reise wird sich diese
Situation allmählich ändern.

Bei der Wetterlage ist es lohnenswert den ein oder
anderen Campingplatz am Mälaren anzusteuern. ‚Kök Stugas’
machen das Kochen und Essen vergleichsweise komfortabel.

Auch Hüttenübernachtungen sind möglich und helfen,
das Wetter zu ertragen. Angesichts der Nutzung eines
alpinen Biwakzeltes auf der Tour, ist dies eine wirklich
angenehme Abwechslung.
Birka
Auf der Insel Björkö wurde gegen 790 n.Chr. Schwedens
erste Stadt, Birka, gegründet. Dies diente der Erweiterung
und der Kontrolle des Handels. Auf der benachbarten
Insel Adelsö ließ sich der König seinen Hof bauen.
Birka entwickelte sich zum wichtigsten Handelsplatz
Schwedens zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert.

Rekonstruierte Wohn- und Werkstätten geben einen
Eindruck in das Alltagsleben der früheren Händler und
Handwerker. Das Museum vermittelt einen Überblick über
den ehemaligen Handelsplatz und die wirtschaftliche
sowie die politische Expansion der Wikinger in Europa.


Nach einem Besuch Birkas paddelt es sich irgendwie
‚anders’. Das geschichtliche Bewusstsein ist etwas geschärft
und die weitreichenden Handelsaktivitäten der Wikinger
faszinieren. Aus eigener Kraft mit einem kleinen Seefahrzeug
zu reisen fühlt sich noch intensiver, vielleicht sogar
authentischer an.
Drottningsholm Slott
Das königliche Schloß soll die schönste der drei
Welterbestätten Stockholms sein. Seit 1981 wohnt die
königliche Familie im Südflügel. Vom Schlosscafé aus
kann das touristische Treiben (und der Kajakplatz neben
der Slippe) beobachtet werden.

Stockholm
Vorbereitung auf Stockholm
Ebenso wenig wie Seekajakfahren ausschließlich eine
Eigenart von bärtigen Männern in Flanellhemden ist…..ist
es nicht unmöglich eine Hauptstadt genußvoll mit dem
Kajak zu erkunden.
Immerhin handelt es sich um das ‚Venedig des Nordens’.
30 Prozent der Stadtfläche sind mit Wasser bedeckt.
Die Stadt erstreckt sich über 14 Inseln. 53 Brücken
und zahlreiche Wassertaxis sorgen für die notwendige
Anbindung. Nicht zu Unrecht kann Stockholm zu den schönsten
Städten der Welt gezählt werden.

Der Gegensatz von Einsamkeit und Metropole ist wohl
so kontrastreich wie das Wetter auf See. Es mag ein
Wagnis sein, aber es beinhaltet auch die Chance zu einer
wertvollen Bereicherung.Unbestritten ist es notwendig
auf den urbanen Rhythmus umzuschalten. Die Enge der
knapp 770.000 Einwohner geht zu Lasten der individuellen
Freiheit. Auf Kajakreisende trifft dies besonders zu.
Eine spontane und zugleich freie Wahl des Übernachtungsplatzes
ist quasi unmöglich. Eine gewisse Vorausplanung gestaltet
den Aufenthalt in der Stadt erheblich angenehmer.
Vom Mälaren kommend, bieten sich zwei Campingplätze
in etwa 10 Kilometern Entfernung zum Zentrum an.Von
beiden Plätzen kann die City per S-Bahn bequem erreicht
werden.
Ängby, mit eigenem Strandabschnitt am Nordufer gelegen,
ist logistisch interessant. Die Qualität (Sauberkeit,
Klientel) des Platzes erfüllt jedoch nur die einfachsten
Ansprüche.
Bredäng, am Südufer, ist ein Campingplatz der kaum
Wünsche offen läßt. Das Manko ist aber definitiv die
Distanz zum Strand. Luftlinie mögen es, wie angegeben,
lediglich 350 m sein. Allerdings sind mindestens 50
Höhenmeter zu überwinden. Die Wegführung ist entweder
steil und unwegsam oder asphaltiert und über 2 km lang.
Um die ‚Freiheitseinschränkung’ erträglich zu machen,
soll sie wenigstens komfortabel gestaltet werden. Bei
der Planung fällt die Wahl auf das ehemalige Gefängnis
der Insel Langholmen. (Paßt ja auch zur Freiheitseinschränkung….dank
des modernen schwedischen Strafvollzuges gibt es aber
unbegrenzten Freigang).
1840 erbaut, dient der Gebäudekomplex gegenwärtig
als Hotel und Jugendherberge. Es stehen Einzel- und
Doppelzellen zur Verfügung, Schwedische Gardinen inbegriffen.
Ohne Zweifel ist es ein besonderes Ambiente mit ganz
eigenem Charme.

Aus der Sicht des Kajakreisenden liegen die Vorteile
auf der Hand. Es tut gut, mal wieder ein festes Dach
mit Stehhöhe über dem Kopf zu haben. Langholmens Strandbad
ist lediglich 150 m entfernt und zum Anlanden wie geschaffen.
Die etwa 0,4 mal 1,2 km große (kleine) Insel liegt etwa
2,5 km westlich von Stockholms Zentrum. Somit ist sie
die ideale Ausgangsbasis für einen Stockholmbesuch,
sowohl zu Fuß als auch per Kajak. Und nicht zu vergessen,
im Gefängnishof können Kajaks diebstahlsicher gelagert
werden.
In Stockholm unterwegs
Die Sehenswürdigkeiten in Stockholm sind ebenso vielfältig
wie die individuellen Interessen der Besucher. Die angesteuerten
Ziele dieser Tour werden kurz dargestellt. Auf eine
umfassende Darstellung wird an dieser Stelle jedoch
verzichtet. Die gängige Reiseliteratur bietet entsprechende
Informationen.

… per Kajak
Aufgrund der besonderen geografischen Lage erschließt
sich dem Reisenden die besondere Charakteristik am besten
vom Wasser aus. Eine Stadtrundfahrt im eigenen Boot
vermittelt einen maritimen Überblick über die Stadt
und hat den Vorteil, an zahleichen Stellen eine Landpause
mit Picknick einlegen zu können.
Die Tour um Kungsholmen und Langholmen ist wie eine
Reise durch die Architektur des 20.Jh. – von den prunkvollen
Fassaden am Norr Mälarstrand (1923-31) über die schillernden
Wohnblocks der Neuen Sachlichkeit der 1930er Jahre bis
zu modernen Luxusapartmenthäusern mit Bootsanleger vor
der Tür. (DUMONT direkt, Stockholm).
Über den Riddarfjärden erfolgt die Annäherung an
den alten Stadtkern. Der weite Blick ist phantastisch.
Allmählich wächst die Silhouette aus dem Horizont. Nach
dem Schleusen (etwas zum Fendern bereithalten !) bietet
sich ein Törnverlauf nach Norden an.

An Backbord erscheinen alte Kaufmannshäuser und Speicher.
Das Kungliga Slottet an der NE Seite der Insel wirkt
aus der Froschperspektive außerordentlich mächtig. Nach
Osten schwenkend wird die Skeppsholmsbron unterquert.
Die Museumsinsel Skeppsholmen und das Kastell bleiben
an Steuerbord liegen.Von Osten schwingt das vergnügte
Treiben von Gröna Lund Tivoli über das Fahrwasser.

Die Passage zwischen Djurgarden und Beckholmen führt
an schwimmenden Domizilen vorbei und erinnert etwas
an Hausboote in holländischen Grachten. Die Djurgardeninsel
gegen den Uhrzeigersinn umfahrend, gelingt es schon
mal einen kleinen Blick in die Schären zu werfen. Kleine
Cafès laden zum Pausieren ein. Mit dem Kajak zum Milchkaffee
und dabei den Kuchen sowie die Aussicht zu genießen,
das hat schon was…

An den Ufern des malerischen Djurgardenkanals flanieren
Städter, welche die Ruhe der grünen Insel suchen. Dem
Kanal folgend geht es retour zur Stadt. Der Strandvägen
zur rechten lässt das mondäne Erscheinungsbild von Östermalm
erahnen. Ohne Zweifel gehört Stockholm zu den schönsten
Städten der Welt….
… zu Fuß
Die Eindrücke von der Stadt verdichten sich bei der
zu-Fuß-Fortsetzung der Erkundung.Die Stockholmer strahlen
eine Freundlichkeit und eine Ruhe aus, die nicht an
eine Metropole denken lassen.
Gamla Stan – Die ältesten Häuser Stockholms
zieren diesen Stadtteil. Von der Skeppsbron, dem ehemaligen
Kai für die Handelssegler, führen schmale Gassen in
die Altstadt hinauf.Am Standort des heutigen Schlosses
stand eine mittelalterliche Burg, in deren Schutz sich
die Stadt entwickelte. Quirlige Läden und Boutiquen
offerieren ein Angebot von touristisch bis kunstvoll,
originell, (wobei Touristisches leider überwiegt).
Norrmalm (City) – Der planerische Ehrgeiz
Mitte des 20. Jh. verwandelte den Stadtteil Norrmalm
in eine moderne City. Die Attribute wie große Kaufhäuser
und mehrspurige Straßen zeugen davon. Die Einkaufszone
präsentiert Label, die beliebig auch in anderen europäischen
Großstädten zu finden sind. Das Treiben ist hektischer
als in dem Rest der Stadt und verdeutlicht wie sehr
sich Metropolen in Europa angleichen. Dem kühlen Design
der Hochhäuser werden jedoch zunehmend Kontrapunkte
gesetzt. Auch kulturell findet eine Belebung statt.
Die ‚City’ soll wieder als Norrmalm firmieren können.

Ostermalm – Wohl das teuerste Pflaster in
Stockholm. Großbürgerliche Häuser mit Neorenaissance-Fassaden
und dezent exquisiten Einkaufsadressen prägen diesen
in der Mitte des 19.Jh. entstandenen Stadtteil. In der
Saluhall (Markthalle) am Östermalmstorget werden wohlmundende
Spezialitäten feil geboten. Eine nette Abwechslung im
Land des Trangia-Kochers. Die breiten Boulevards des
Viertels orientieren sich an den Pariser Vorbildern.
Die Krönung ist die feine Promeniermeile Strandvägen.
Södermalm – Der Stadtteil ‚Söder’ ist als
Szeneviertel bekannt. Musiklokale, Second-Hand –Läden,
Galerien mit Kunsthandwerk und originelle Restaurants
sind hier zu finden. Von den Klippen an der Nordseite
erschließen sich herrliche Ausblicke auf Stockholm.
Museen
Hinsichtlich der Museen muß ebenfalls auf die Reiseliteratur
verwiesen werden. Jeder Stockholmbesucher wird sich
sein eigenes Schwerpunktprogramm zusammenstellen.Das Königliche Schloß ist bis heute der Arbeitsplatz
des schwedischen Königs. Es ist der größte Palast der
Welt. Die angegliederten Museen geben u.a. interessante
Einblicke in die Stadtgeschichte und deren Entwicklung.
Ein maritimer musealer Leckerbissen ist in jedem
Fall das Vasa-Museum. Die Vasa sollte das Flaggschiff
der königlichen Flotte werden.Tragischerweise ist sie
bei der Jungfernfahrt 1628 gesunken. In einem ausgesprochen
sauerstoffarmen Milieu konnte sie auf dem Meeresgrund
die Jahrhunderte relativ unbeschadet überstehen bevor
in den 1960er Jahren die Bergungsarbeiten begannen.

…aktiv in Stockholm
Neben den unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten
kann der Reisende in Stockholm auch selber aktiv werden.
Radeln, Angeln, Baden, Bootfahren (in vielen Varianten)
und andere Sportangebote stehen zu Auswahl.Nicht nur
zur Zeit der Mittsommernacht ist Stockholm eine Stadt
der Nachtschwärmer. Viele Mitteleuropäer glauben kaum
wie ‚mediterran’ es mitunter in lauen skandinavischen
Nächten zugehen kann. Kultige Bars, Szenelokale, Kneipen
mit Live-Musik und wichtige Schauplätze der skandinavischen
Jazzszene gehören zum Nachtleben.
Selbst Tango Argentino Locations lassen sich
ausfindig machen. Für die beschriebene Kajaktour ist
die Teilnahme an einer Milonga der heimliche (kulturelle)
Höhepunkt der Reise. Dafür haben die Tanzschuhe nun
lange genug neben dem Skegkasten ausgeharrt….


Stockholm lädt mit seiner freundlichen Atmosphäre
in jedem Fall zum Wiederkommen ein…
Schären
Wie ein Labyrinth umschließt ein Meerbusen der Ostsee
mit zahlreichen Buchten, Landzungen und etwa 24.000
Inseln, den Schären, die Stadt Stockholm. Dieses Gebiet
wird Schärenhof genannt. Die Bezeichnung Schärengarten
beruht übrigens auf der unscharfen Übersetzung von skärgard
(Schärenhof).
Vaxholm
Das letzte touristische Ziel der Reise ist der Ort
Vaxholm. In der Mitte des 16. Jahrhunderts erließ König
Gustav Vasa das Gebot Vaxholm zu befestigen. Nachdem
andere Fahrwasser mit Steinen verfüllt wurden, konnte
mit der Festung Vaxholm Kastellet die Zufahrt nach Stockholm
überwacht werden. Dänen und Russen wurden somit erfolgreich
daran gehindert, bis Stockholm vorzudringen.

Am Ende des 19. Jahrhunderts zog es das Stockholmer
Bürgertum nach Vaxholm. Fasziniert von der überwältigenden
Schönheit und gelockt durch die damalige Verfügbarkeit
entdeckten sie den Schärenhof als Sommerresidenz und
zur Erholung.
Nach dem Großstadtaufenthalt ist es schön, die Ruhe
des Archipels zu genießen. Entspannte Paddeltage mit
moderatem Wetter sind ein schöner Abschluß mit inspirierender
Wirkung. Noch bevor die Kajaks entladen werden, festigt
sich die Vision, die Tour von hier aus fortzusetzen.
Davon vielleicht mehr im nächsten Jahr….

Die Kajaks haben sich als vollwertiges Reisefahrzeuge
im Seen- und Küstenbereich bewährt.Erträumte Ziele ansteuern,
Küsten erkunden, die Landschaft auf sich wirken lassen
und die Freiheit des unbeschwerten Unterwegssein genießen…
Epilog
Wie groß ein ‚Anas Acuta’ tatsächlich ist, zeigt
sich erst einige Tage nach der Rückkehr.Im heimischen
Revier bei Kabbelwasser unterwegs, rutscht irgendetwas
im Vorschiff hin und her.Die anschließende Inspektion
ergibt, dass es sich um den vermissten Isomattenbeutel
und das Paddelshirt handelt. Diese sind wahrscheinlich
durch den konischen Bugpacksack in die Bootsspitze gedrückt,
dort verkeilt und nicht wieder entdeckt worden.
In einem ‚Anas Acuta’ ist offensichtlich sogar
Platz für ‚blinde Passagiere’….
Sonstiges
- APA Guide, Schweden
- DUMONT direkt, Stockholm
- Lagom, Der sehr inoffizielle Reiseführer zu den
Schweden, Christer Amnéus
- Kunth, Fleximap, Stockholm, Wasserfester Falt-Stadtplan
mit touristischen Tipps
- Seekarten, amtliche schwedische Sportbootkarten,
Serie Mälaren / Serie A (Schären)
- Zölzer Kartentasche DIN A 3 mit geschraubten
Aludichtschienen (dichter geht’s nimmer)
- Landkarte (touristische Infos, Badestellen)
- Zecken : Internetinfos und / oder ärztliche Beratung
Text u. Photos : Andreas Thier Mälaren
2006_08 |